Alle Beiträge von Martin Scheibelhofer

Über Martin Scheibelhofer

Unternehmensberater für Kommunikation, Strategie, Nachhaltigkeit, CSR (Corporate Social Responsibility), CS (Corporate Sustainability) und Organisationsentwicklung.

Nachhaltige Verpackung

In Zeiten, in denen E-Commerce und Online-Handel derart boomen muss man sich natürlich auch die Frage nach nachhaltigen Verpackungen stellen.

Vielfach wird bei der Betrachtung des E-Commerce gänzlich auf die Verpackungsflut vergessen, die dadurch automatisch ein immer größeres Thema ist. Aus diesem Grund sollten sich Online-Händler unbedingt bereits im Vorfeld Gedanken machen bei Ihren Verpackungen auf Nachhaltigkeit zu achten. Nachhaltige Verpackungsherstellung, sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein!

Ist der drohende Klimawandel eine Lüge?

Klimaschutz vernichtet Arbeitsplätze!

Wie oft haben wir dieses Totschlagargument schon gehört? Wenn ich nur an den letzten US Wahlkampf denke, kam das Argument, dass der Klimawandel ein Hirngespinst sei, dass der Klimawandel Tausende von Arbeitsplätzen koste!

 

Ist was dran an dieser „Lüge vom Klimawandel“?

Ist der drohende Klimawandel eine Lüge?

Heute möchte ich nicht auf das Thema Klimawandel an sich eingehen, sondern mich mit den gebetsmühlenartig wiederholten Killerphrasen kurz beschäftigen, die sich auf die verlorenen Arbeitsplätze beziehen!

 

„Klimaschutz und die erneuerbaren Energien vernichten Arbeitsplätze!“

 

Betrachten wir das, meiner Meinung nach, Vorzeigeland Costa Rica in Sachen erneuerbarer Energie näher, stellen wir fest, dass sich das, als Schwellenland der unteren Gruppe eingestufte, Land unglaublich positiv entwickelt hat. Das an „natürlichen Rohstoffen“ arme Costa Rica investierte bereits vor vielen Jahren in Bildung und in den Ausbau erneuerbarer Energie. Das Ergebnis dieses konsequenten Weges ist beeindruckend! Seit 2015 erzeugt Costa Rica 100% seines Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie! Und es ist durchaus realistisch, dass Costa Rica ab 2020 vollkommen Klimaneutral sein wird! Betrachten wir nun den Arbeitsmarkt, so stellen wir fest, dass das einstige krisengebeutelte Land eine verhältnismäßig stabile wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren erlebt und auch der Arbeitsmarkt keinerlei Anzeichen zeigt, dass die Klimaschutzpolitik Costa Rica’s negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat – ganz im Gegenteil, der Sektor der erneuerbaren Energie hat den Bereich F&E beflügelt und tausende Arbeitsplätze nachhaltig geschaffen.

 

„Klimaschutz zerstört Arbeitsplätze in den westlichen Industriestaaten!“

 

DIE Killerphrase, welche gerne im letzten US Wahlkampf verwendet wurde ist das Argument, dass „Klimaschutz und erneuerbare Energien Arbeitsplätze vernichten!“. Was ist  also dran, an diesem Totschlagargument, welches im US Wahlkampf 2016 bei jeder Rede der Republikaner wiederholt wurde?

Was steckt also dahinter? Stimmt diese Überlegung für unsere westliche Industriegesellschaft?

 

Zu diesem Zweck schauen wir einfach nach Kalifornien und der  dortigen Entwicklung.

Der unter Arnold Schwarzenegger begonnene politische Kurs hat den umweltpolitischen Fokus auf erneuerbare Energien gerichtet.

Solarenergie-Sektor schafft Arbeitsplätze

Heute beschäftigt der Solarenergie-Sektor in Kalifornien 55.000 Arbeitnehmer (Stand 2015). Das sind mehr Arbeitsplätze als die IT Riesen Apple, Google, Facebook und alle Arbeitnehmer aus der Kohle-Industrie in Kalifornien zusammen!!

Der Sektor Solarenergie in Kalifornien schaffte mehr Arbeitsplätze als Apple, Google, Facebook und die Kohleindustrie zusammen

 

Man muss nun kein großer Ökonom sein um zu sehen, dass der Bereich der erneuerbaren Energie nicht nur umweltpolitisch Alternativlos ist, sondern auch arbeitsmarktpolitisch zum größten Zukunftsfaktor in Kalifornien geworden ist! Dabei wurden die Faktoren der regionalen Wertschöpfung und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung noch gar nicht berücksichtigt!

 

Herzlichst Ihr Martin Scheibelhofer

 

Nachhaltiges Wirtschaften

Rezepte zur Armutsbekämpfung

Die Armutsschere klafft jedes Jahr weiter auseinander!

Experten auf der ganzen Welt diskutieren fieberhaft wie man dieses Phänomen umkehren kann, oder zumindest diesen Trend verlangsamen kann. Die kompliziertesten Thesen und Theorien werden dazu aufgestellt. In hochkomplexen Modellen werden so mathematische Überlegungen angestellt, stets mit demselben, beschreibenden Ergebnis: „Da müssen wir was tun!“

Nachhaltiges Wirtschaften

Der Herbst ist in Österreich alljährlich die Zeit der Gehalts- und Pensionsverhandlungen. Eine Spielwiese der Experten und Taktierer der einzelnen Interessensvertretungen. Dabei werden sehr öffentlichkeitswirksam die jeweiligen Standpunkte medial ausgeschlachtet um sich am Ende nach „harten Verhandlungen“ auf einen Prozentsatz zu einigen, der vor allem den Beziehern „kleiner Einkommen“ zugutekommen soll, damit man von einer „Vollzeitbeschäftigung auch leben kann“!

 

Die Prozentrechnung ist ein Steigbügel der auseinanderklaffenden Armutsschere!

 

Zur Verdeutlichung dieser Aussage nehmen wir ein simples Beispiel. Stellen wir in einem ersten Schritt ein Nettoeinkommen von 1.000 Euro einem Nettoeinkommen von 10.000 Euro gegenüber jeweils 12 Mal im Jahr und erhöhen diese Einkommen jährlich um 1%!

1% jährl. Erh.

x 12

1% jährl. Erh.

x 12

1 Jahr

1.000

12.000

10.000

120.000

2. Jahr

1.010

12.120

10.100

121.200

3. Jahr

1.020,1

12.241,2

10.201

122.412

4.Jahr

1.030,3

12.363,6

10.303

123.636

5.Jahr

1.040,6

12.487,2

10.406

124.872

Summe:

61.212

Summe:

612,120

 

Hier sehen wir schon einmal sehr deutlich, dass Gehaltsanpassungen in Prozent von wortgewandten Politikern sehr gerne medial verwendet werden, doch wenn wir uns die absoluten Zahlen vor Augen führen sieht das Bild unter dem Aspekt der Armutsbekämpfung ganz anders aus! Nehmen wir dazu etwa ein Grundnahrungsmittel aus dem Warenkorb, so sieht die Gehaltsanpassung ganz anders aus! Der Bezieher der 1.000 Euro kann sich immerhin monatlich 5kg Äpfel für 2 Euro zusätzlich kaufen. Im Gegensatz dazu kann der Bezieher der 10.000 Euro mit seinem monatlichen Mehreinkommen durch die Indexanpassung schon fast einen Obsthandel aufmachen, da er sich immerhin 50 kg Äpfel für 2 Euro kaufen könnte. Dieses einfache Rechenbeispiel könnte durchaus als Lehrbeispiel in der Volksschule herangezogen werden und ist aber deshalb keineswegs eine Milchmädchenrechnung!

Geldpolitik Euro

Aus den schon erwähnten Überlegungen der Armutsbekämpfung, die ja gerne als Hauptargument der Chef-Verhandler bei den Gehaltsverhandlungen ins Rennen geworfen werden, setzen wir nun in einem zweiten Schritt anstatt der prozentuellen Indexanpassung einen Betrag von 50 Euro an, was etwa 25kg Äpfel für 2 Euro entspricht:

50€ jährl. Erh.

x 12

50€ jährl. Erh.

x 12

1. Jahr

1.000

12.000

10.000

120.000

2. Jahr

1.050

12.600

10.050

120.600

3. Jahr

1.100

13.200

10.100

121.200

4.Jahr

1.150

13.800

10.150

121.800

5.Jahr

1.200

14.400

10.200

122.400

Summe:

66.000

Summe:

606.000

 

Siehe da, beide Einkommen steigen bei dieser Indexanpassung, wo nicht prozentuell gerechnet wird, um denselben Betrag. Im Vergleich zur prozentuellen Indexanpassung wo in Summe der Unterschied des niedrigen Einkommens zum höheren Einkommen in 5 Jahren bei 10.908 Euro liegt!

Die prozentuelle Indexanpassung ist der Multiplikator der Armutsschere!

Es ist mir natürlich vollkommen klar, dass eine 1:1 Umsetzung nicht auf Anhieb politisch umsetzbar sein wird, aber dennoch sollten sich die Verantwortlichen diese Tatsache einmal verinnerlichen und wenn Sie wirklich nachhaltig agieren möchten, in diese Richtung gehen.

An dieser einfachen und doch validen Darstellung kann man sehr deutlich sehen, dass die Lösungen, auch für die großen Probleme dieser Welt eigentlich auf der Hand liegen! Jetzt müssen diese nur mehr von verantwortungsvollen Politikern und Experten umgesetzt werden, damit eine nachhaltige Entwicklung passiert, ohne die latent vorhanden Spannungen der Ungleichheit durch diese automatisierte Einkommensschere zusätzlich zu verschärfen!

Herzlichst

Ihr Martin Scheibelhofer

Die österreichische Zwiebel

BIO oder NACHHALTIG?

Bei meinem letzten Besuch im Supermarkt kam ich ganz schön ins Grübeln!

Was ist mir wichtiger? Biologische Produkte oder doch lieber Nachaltigkeit!

Die österreichische Zwiebel
Die österreichische Zwiebel!

Beides scheint offenbar nicht möglich. Ich staunte nämlich nicht schlecht, als ich beim vermeintlich simplen Griff zu den Zwiebeln nur die Wahl hatte zwischen „biologischen Zwiebeln“ aus Ägypten(!) und „normalen“ Zwiebeln aus Österreich.

Ich habe demnach in einem Supermarkt nur die Möglichkeit mich bei regionalen Produkten zu bedienen und somit ein gewisses Maß an Nachhaltigkeit zu leben. Oder mich für vermeintlich gesunde Bio-Produkte zu entscheiden, die um die halbe Welt gereist sind. Natürlich ist mir das bei beworbenen „Aushängeprodukten“ noch nicht aufgefallen – dabei wird tunlichst auf Regionalität UND Bio-Anbau geachtet. Auf diese skurrilen Auswüchse der Sortimentsgestaltung wird offenbar bei den kleinen Dingen des täglichen Bedarfs nicht  geachtet, da zählt nur die Gewinnspanne.

Bisher ging ich als Marketingexperte mit über 25 Jahren an Berufserfahrung davon aus, dass die Marketingstrategien in den Supermärkten bis ins letzte geplant sind. Wenn dem so ist, frage ich mich allerdings, was diese großen Supermarktketten mit dieser Produktpolitik erreichen möchten? Steckt ein Masterplan dahinter? Will man uns vermitteln, dass es keine nachhaltig produzierten, biologischen Lebensmittel aus Österreich gibt? Oder will man uns einfach nur für dumm verkaufen?

Ich hoffe, dass diese Zeilen bis zu den Verantwortlichen der diversen Supermarktketten viral durchdringen, und die verantwortlichen Produktmanager darüber nachdenken, und den Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht nur zum reinen Werbeargument degradieren. Nachhaltiges Wirtschaften orientiert sich nämlich nicht am Deckungsbeitrag.

Herzlichst

Ihr Martin Scheibelhofer

Geldpolitik Euro

Börsecrash, Nullzinspolitik und Co. – und täglich grüßt das Murmeltier!

Wieder einmal beginnt ein Jahr mit Horrormeldungen aus der Finanzwelt. Chinas Börsen reißen weltweit die Börsen in den Abgrund, weil dort die Wirtschaft schwächelt. Auf den ersten Blick dramatisch – bei näherer Betrachtung sehr skurril, da das Wachstum nur nicht so hoch ist wie man es von China erwartet. Wer genau beobachtet kommt meist selbst schnell dahinter, dass die Wachstumszahlen in China ja nicht nachhaltig sein konnten, da Wachstum immer auf Kosten anderer Bereiche geschieht – aber das ist eine andere Geschichte!

Geldpolitik Euro

Sind fiskalpolitische Maßnahmen gegen die globalen Wirtschaftserdbeben die Lösung?

Die EZB pumpt, neben der Nullzinspolitik, unvorstellbare Summen in den Finanzmarkt in der Hoffnung, dass sich die Wirtschaft erholt. Doch diese Maßnahmen scheinen nicht zu greifen. Woran das liegt, ist ebenfalls recht durchsichtig: Diese Finanzmittel kommen nicht in der Realwirtschaft an!

So dreht sich das Hamsterrad munter weiter, ohne, dass sich etwas zum Besseren wendet.

Welche Rolle spielen dabei eigentlich die Banken?

das klassische Geldverleihergeschäft ist de facto ausgestorben!
das klassische Geldverleihergeschäft ist de facto ausgestorben!

In dieser ganzen Dauerkrisenstimmung haben die Banken eine ganz besondere Rolle inne. Mittlerweile umgibt dem Bankensektor eine Aura der Hassliebe von Seiten der breiten Bevölkerung. Blicken wir etwas genauer hinein, stellen wir fest, dass dort eine gewisse Ratlosigkeit herrscht. Mit Zähneknirschen wird zur Kenntnis genommen, dass das lukrative „klassische Geldverleiherdasein“ de facto mit der Aufgabe des Goldstandards eingeläutet wurde. Heute müssen die Banken nur mehr mit den schmerzenden Auswirkungen zurechtkommen und haben, neben der exzessiven Geldpolitik mit der zusätzlichen Nullzinspolitik keinerlei Möglichkeiten mehr realwirtschaftlich Geld zu verdienen, was auch den Drang zur Spekulation erklärt. Auch hier scheinen Banken hilflos im Hamsterrad gefangen zu sein.

Zu diesen sehr harten Rahmenbedingungen für Banken stellen auch moderne Entwicklungen, wie etwa das Crowdfunding, einen weiteren Konkurrenten für den klassischen Bankensektor dar. Auch diesem Bereich stehen die meisten Banken relativ hilf- und ratlos gegenüber.

Welche Rolle spielen die Banken in der Zukunft?

In den neunziger Jahren versuchten die Banken durch Fusionen möglichst groß und somit „systemrelevant“ zu werden, da im Rausch des allgegenwärtigen Globalisierungsmantras, die Größe als einziges Mittel der Überlebensfähigkeit angesehen wurde – langfristig ein Trugschluss, wie noch einige Institute in Zukunft schmerzlich erfahren werden müssen, da die künftigen Bankenrettungen, die nach dem Crash 2008 recht generös abgelaufen war, in Zukunft viel selektiver stattfinden wird.

Fassen wir zusammen, stellen wir fest, dass Banken derzeit in einem Dilemma stecken. Einerseits fehlt eine lukrative Ertragskraft im Tagesgeschäft, da die Zinspolitik kein klassisches Geld verleihen mehr zulässt. Auf der anderen Seite fehlen alternative Strategien und Visionen. Man beschränkt sich auf Althergebrachtes und beraubt sich somit selbst seines großen Potenziales.

Potentem Klientel werden, zwecks mangelnder (bekannter) Alternativen Anlageformen empfohlen, die wieder nur in rein spekulativen Anlageformen enden.

Einige Banken beginnen langsam, wieder an ihre eigene Zukunft zu glauben!

Nachhaltiges Wachstum

Einige innovative Banken, mit denen ich an derartigen Zukunftsprojekten arbeite, beginnen bereits an ihrer erfolgreichen Zukunft zu arbeiten. Das beinhaltet, dass man sich seiner Stärken und Schwächen bewusst wird und konsequent seine Stärken ausbaut und das eigene Geschäftsmodell neu ausrichtet – weg vom reinen „Geldverleiher“ hin zu einem „kundenorientierten Dienstleister“. Der Fokus liegt dabei bei einer umfassenden Schnittstellenfunktion zwischen Investoren und Innovatoren, abseits des klassischen Kreditgeschäftes und der Spekulation!

Die Vorteile liegen dabei nicht nur in einer solideren Ertragskraft für die Banken als echter Dienstleister, sondern vor allem bei einer echten Nachhaltigkeit in allen relevanten Bereichen. Durch das begleitende Moderieren regionaler Wertschöpfungsketten werden alle Aspekte des nachhaltigen Wirtschaftens gestärkt und somit kommen diesen Banken künftig wieder die wichtige Aufgabe der Stärkung regionaler Entwicklung zu. Zugleich wird das Image gestärkt, durch das verbannen rein spekulativer Anlageelemente aus der Agenda!

 

Falls Sie als visionäre Bank auch an die Zukunft Ihres Institutes glauben, freue ich mich auf ein Gespräch mit Ihnen,

herzlichst Ihr

Martin Scheibelhofer