Bei meinem letzten Besuch im Supermarkt kam ich ganz schön ins Grübeln!
Was ist mir wichtiger? Biologische Produkte oder doch lieber Nachaltigkeit!
Beides scheint offenbar nicht möglich. Ich staunte nämlich nicht schlecht, als ich beim vermeintlich simplen Griff zu den Zwiebeln nur die Wahl hatte zwischen „biologischen Zwiebeln“ aus Ägypten(!) und „normalen“ Zwiebeln aus Österreich.
Ich habe demnach in einem Supermarkt nur die Möglichkeit mich bei regionalen Produkten zu bedienen und somit ein gewisses Maß an Nachhaltigkeit zu leben. Oder mich für vermeintlich gesunde Bio-Produkte zu entscheiden, die um die halbe Welt gereist sind. Natürlich ist mir das bei beworbenen „Aushängeprodukten“ noch nicht aufgefallen – dabei wird tunlichst auf Regionalität UND Bio-Anbau geachtet. Auf diese skurrilen Auswüchse der Sortimentsgestaltung wird offenbar bei den kleinen Dingen des täglichen Bedarfs nicht geachtet, da zählt nur die Gewinnspanne.
Bisher ging ich als Marketingexperte mit über 25 Jahren an Berufserfahrung davon aus, dass die Marketingstrategien in den Supermärkten bis ins letzte geplant sind. Wenn dem so ist, frage ich mich allerdings, was diese großen Supermarktketten mit dieser Produktpolitik erreichen möchten? Steckt ein Masterplan dahinter? Will man uns vermitteln, dass es keine nachhaltig produzierten, biologischen Lebensmittel aus Österreich gibt? Oder will man uns einfach nur für dumm verkaufen?
Ich hoffe, dass diese Zeilen bis zu den Verantwortlichen der diversen Supermarktketten viral durchdringen, und die verantwortlichen Produktmanager darüber nachdenken, und den Begriff „Nachhaltigkeit“ nicht nur zum reinen Werbeargument degradieren. Nachhaltiges Wirtschaften orientiert sich nämlich nicht am Deckungsbeitrag.
Herzlichst
Ihr Martin Scheibelhofer