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Ist der drohende Klimawandel eine Lüge?

Klimaschutz vernichtet Arbeitsplätze!

Wie oft haben wir dieses Totschlagargument schon gehört? Wenn ich nur an den letzten US Wahlkampf denke, kam das Argument, dass der Klimawandel ein Hirngespinst sei, dass der Klimawandel Tausende von Arbeitsplätzen koste!

 

Ist was dran an dieser „Lüge vom Klimawandel“?

Ist der drohende Klimawandel eine Lüge?

Heute möchte ich nicht auf das Thema Klimawandel an sich eingehen, sondern mich mit den gebetsmühlenartig wiederholten Killerphrasen kurz beschäftigen, die sich auf die verlorenen Arbeitsplätze beziehen!

 

„Klimaschutz und die erneuerbaren Energien vernichten Arbeitsplätze!“

 

Betrachten wir das, meiner Meinung nach, Vorzeigeland Costa Rica in Sachen erneuerbarer Energie näher, stellen wir fest, dass sich das, als Schwellenland der unteren Gruppe eingestufte, Land unglaublich positiv entwickelt hat. Das an „natürlichen Rohstoffen“ arme Costa Rica investierte bereits vor vielen Jahren in Bildung und in den Ausbau erneuerbarer Energie. Das Ergebnis dieses konsequenten Weges ist beeindruckend! Seit 2015 erzeugt Costa Rica 100% seines Energiebedarfs aus erneuerbarer Energie! Und es ist durchaus realistisch, dass Costa Rica ab 2020 vollkommen Klimaneutral sein wird! Betrachten wir nun den Arbeitsmarkt, so stellen wir fest, dass das einstige krisengebeutelte Land eine verhältnismäßig stabile wirtschaftliche Entwicklung in den letzten Jahren erlebt und auch der Arbeitsmarkt keinerlei Anzeichen zeigt, dass die Klimaschutzpolitik Costa Rica’s negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt hat – ganz im Gegenteil, der Sektor der erneuerbaren Energie hat den Bereich F&E beflügelt und tausende Arbeitsplätze nachhaltig geschaffen.

 

„Klimaschutz zerstört Arbeitsplätze in den westlichen Industriestaaten!“

 

DIE Killerphrase, welche gerne im letzten US Wahlkampf verwendet wurde ist das Argument, dass „Klimaschutz und erneuerbare Energien Arbeitsplätze vernichten!“. Was ist  also dran, an diesem Totschlagargument, welches im US Wahlkampf 2016 bei jeder Rede der Republikaner wiederholt wurde?

Was steckt also dahinter? Stimmt diese Überlegung für unsere westliche Industriegesellschaft?

 

Zu diesem Zweck schauen wir einfach nach Kalifornien und der  dortigen Entwicklung.

Der unter Arnold Schwarzenegger begonnene politische Kurs hat den umweltpolitischen Fokus auf erneuerbare Energien gerichtet.

Solarenergie-Sektor schafft Arbeitsplätze

Heute beschäftigt der Solarenergie-Sektor in Kalifornien 55.000 Arbeitnehmer (Stand 2015). Das sind mehr Arbeitsplätze als die IT Riesen Apple, Google, Facebook und alle Arbeitnehmer aus der Kohle-Industrie in Kalifornien zusammen!!

Der Sektor Solarenergie in Kalifornien schaffte mehr Arbeitsplätze als Apple, Google, Facebook und die Kohleindustrie zusammen

 

Man muss nun kein großer Ökonom sein um zu sehen, dass der Bereich der erneuerbaren Energie nicht nur umweltpolitisch Alternativlos ist, sondern auch arbeitsmarktpolitisch zum größten Zukunftsfaktor in Kalifornien geworden ist! Dabei wurden die Faktoren der regionalen Wertschöpfung und nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung noch gar nicht berücksichtigt!

 

Herzlichst Ihr Martin Scheibelhofer

 

Österreich kauft sich mit Emissionszertifikaten frei und kürzt Solarförderung

…diesen Artikel habe ich mit großem Staunen im Standard gelesen…
hier geht es zum ganzen Artikel: http://derstandard.at/1333528357258/Umwelt-Strategie-Oesterreich-kauft-sich-mit-Emissionszertifikaten-frei-und-kuerzt-Solarfoerderung

Dabei frage ich mich, ob das wirklich eine konstruktive Umweltpolitik ist, wenn man darauf stolz ist, wenn man sich am „Schnäppchenmarkt“ mit „günstigen Emissionszertifikaten“ eindeckt, um so die politischen Versäumnisse in der Umweltpolitik zu kompensieren versucht!? Ist wohl eher ein Armutszeugnis und ein Beweis, dass sich an der Energie- und Umweltpolitik rein gar nichts geändert hat und nach wie vor kurzsichtiges und ignorantes  Scheuklappendenken dominiert…

 

Heizungsmarkt Report 2010 zeigt Fehlentwicklung der österreichischen Energie- und Umweltpolitik

Österreichische Marktentwicklung bei Heizungen 2010!

Eines gleich vorweg – die positive Entwicklung der letzten Jahre im Bereich der Neuinstallation von Biomasseheizungen hat einen herben Rückschlag erlitten!

Am Markt für die Zentralheizungen konnten die Ölzentralheizungen Ihren Marktanteil fast halten und stehen nun bei etwa 7.600 neuen Anlagen. Der Grund dieser Entwicklung erklärt sich in erster Linie durch die „Direktförderung“, die von der Mineralölwirtschaft im letzten Jahr gewährt wurde.

Die „Direktförderung“ der Mineralölwirtschaft hat langfristig bedenkliche Auswirkungen auf die österreichische Energiepolitik!

Die Marketingmaßnahme der „Direktförderung“ von der Mineralölwirtschaft ist zwar marketingtechnisch eine logische Erklärung, hat aber politisch letztlich für die nächsten Jahre gravierende Auswirkungen! Mehr Ölheizungen bedeuten in der Praxis, durch die ständig steigenden Erdölpreise, auch ein Mehr an Heizkostenzuschüssen, die von der öffentlichen Hand aus Steuermitteln gewährt werden für finanziell einkommensschwächere Haushalte. Daher ist diese Entwicklung aus energiepolitischer Sicht mehr als bedenklich! Ich halte daher ein politisches Handeln in diesem Bereich für unbedingt notwendig!

Gasthermen mit leichtem Plus und Biomassefeuerungen rückläufig im Jahr 2010

Im Bereich der fossilen Energieträger ist ein leichter Anstieg bei den Neuinstallationen der Gasthermen zu verzeichnen.

Bei den Scheitholzkesseln (Gebläse- und Naturzugkessel) wurde das Ergebnis aus dem Jahr 2009 bei Weitem verfehlt worden und liegt um etwa 27% (!) unter dem Jahr 2009. Dieser Negativtrend scheint sich auch 2011 fortzusetzen. Auch die Hackgutkessel (-15%) und Pelletkessel (-4%) sind von dem Rückgang im Jahr 2010 betroffen, wenn auch nicht so stark wie die Scheitholzanlagen.

Wohnraum Einzelöfen ebenfalls rückläufig

Der Trend, der sich bei den Biomasse Zentralheizungen abzeichnet, setzt sich bei den Einzelöfen fort. Hier ist zu bemerken, dass bei den Kaminöfen ein sehr hoher Rückgang zu verzeichnen ist. Weniger dramatisch ist der Rückgang bei den Kachelöfen. Dennoch ist auch hier der Rückgang ein Alarmsignal, das den Verantwortlichen zu denken geben sollte!

Verfehlte Energie- und Umweltpolitik als Ursache?

Aufgrund dieser alarmierenden Zahlen aus diesen Bereichen sollte sich die Politik dringend Gedanken machen, ob die derzeitige Strategie in der Energiepolitik sehr vernünftig gewählt ist, da man sich zwar langfristig auf erneuerbare Energien stützen möchte, allerdings derzeit die Praxis anders aussieht! In Österreich ist nach wie vor ein hohes Potenzial da, für einen Ausbau der erneuerbaren Energien. Dennoch werden nach wie vor von politischer Seite (meiner Meinung nach) die volkswirtschaftlichen Multiplikatoren völlig falsch eingeschätzt, was zu einer derartigen Entwicklung führt.

Sind die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise der Grund für diese Rückgänge bei Neuinstallationen von Biomasseheizungen?

Nach ersten Gesprächen mit politischen Verantwortlichen wurde mir natürlich gesagt, dass es sich um die Nachwirkungen der Wirtschaftskrise handelt. Nun diese Erklärung ist natürlich sehr praktisch, um nicht intensiv nach neuen Lösungen suchen zu müssen! Tatsächlich stimmt diese Aussage so aber nicht. Natürlich sind noch gewisse Auswirkungen von der Wirtschaftskrise zu verzeichnen, allerdings sind bei genauer Analyse der Zahlen, vor allem wenn man Sie im Kontext mit der Erholung des privaten Hausbaues und der Bauwirtschaft generell sieht, nicht die Erklärung für diese fehlgeleitete Entwicklung!

Daher sind die politischen Verantwortlichen aufgefordert rasch zu handeln, bevor wir energiepolitisch wieder ins vorige Jahrhundert rutschen!

(Quelle: Heizungsstatistik der Regionalenergie Steiermark; Heizungsstatistik 2010)