VW - Eine Ikone mit angeknackstem Image

VW und das Dilemma nachhaltigen Wirtschaftens

Würden in den Volkswagen Entscheidungsgremien Menschen sitzen, die über den Tellerrand der Gewinnmaximierung hinausblicken könnten, wäre so ein Skandal nie passiert!

Durch den ständigen selbst auferlegten Wahn der Gewinnmaximierung börsennotierter Unternehmen ist scheinbar jedes Mittel Recht! Und nach derartigen Skandalen muss natürlich ein öffentliches Köpferollen passieren. Die Krisen PR Agenturen des Landes erfreuen sich jetzt gewaltigen Umsatzsprüngen, mit dem Ziel diesen immensen Schaden an der Marke Volkswagen zu reparieren! Vom finanziellen Schaden kann an dieser Stelle noch gar nicht gesprochen werden!

Was hat der VW-Skandal nun auf einer Seite für nachhaltiges Denken und Handlen zu suchen?

Diese Frage ist leicht zu beantworten: Wäre „Nachhaltigkeit“ in der Unternehmensphilosophie von Volkswagen mehr als ein Accessoire und würde Nachhaltigkeit auch in seinem wirtschaftlichen Sinn als Teil im Unternehmen integriert und gelebt, wäre dieser Skandal nie passiert! In diesem alternativen Nachhaltigkeitsszenario wäre schon vor vielen Jahren viel Geld entsprechende Motorenentwicklung in die Hand genommen worden. Das Ergebnis aus heutiger Sicht würde sich wesentlich besser anhören, als die derzeitigen Schlagzeilen.

Das wäre eine Schlagzeile, die bei nachhaltigem Wirtschaften heute in den Zeitungen stehen könnte: „VW hat in den letzten 10 Jahren 2Mrd. Euro in saubere Motoren investiert und hat damit die Konkurrenz um Jahre abgehängt!“ – wäre sicher eine schöne Schlagzeile gewesen, ganz abgesehen von der langfristigen Ersparnis!

Aber wie jede Krise hat auch diese Krise das Potenzial in sich, dass Volkswagen gestärkt daraus hervorgeht – aber nur, wenn tatsächlich ein Mut zur Veränderung in der Vorstandsetage besteht und auch gelebt wird! Daher sollte von der Vorstandsetage diese durchaus dramatische Ausnahmesituation auch dazu genützt werden über den Tellerrand hinauszublicken und die Maxime der Gewinnmaximierung etwas zu Relativieren und so das Unternehmen tatsächlich nachhaltig zu verändern und nicht nur eine PR-wirksame Kosmetik zu betreiben!

Herzlichst Ihr Martin Scheibelhofer

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